Was bisher geschah…
Die Orchesterarbeit, begonnen mit dem „Kammerorchester der Rudolf Steiner Schule Witten“ in den 1990-er Jahren, entsprang dem Impuls, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, in einer altersübergreifenden musikalischen Gemeinschaft wichtige Erfahrungen zu sammeln, Teamfähigkeit zu entwickeln, in einen musikalischen Dialog zu kommen, sowie die im Einzelunterricht erworbenen Fähigkeiten einzusetzen und im Orchester zu ergänzen.
Erlebnisse aus meiner eigenen Schulzeit an der Rudolf Steiner Schule Bochum- Langendreer, an der das Oberstufenorchester unter seinem Dirigenten Hans Leonhardt, einem hervorragenden Geiger, seine Blütezeit erlebte, klingen bis heute nach.
Bis 2001 folgten zwei weitere Fahrten dorthin, einmal mit einer frühen Sinfonie von Mozart auf dem Programm. Trotz stundenlanger Gemeinschaftsproben hörte man auch in den Pausen überall im Haus Mozart. Voller Begeisterung fanden sich die Schüler auch in ihrer Freizeit zusammen und musizierten in kleinen Gruppen miteinander. Aus der herrlichen Natur entsprang ein Stimmungsbild zur Gestaltung des 2. Satzes dieser Sinfonie, als der Nebelschleier über dem Wolfgangsee sich früh am Morgen langsam hob und die Sonne allmählich durch die Wolken brach. So sollte es klingen: in geheimnisvoller Ahnung des kommenden Tages!
Nach der Auflösung des Orchesters entstand eine der kammermusikalischen Arbeit gewidmete Pause. Auch mit 2 Streichquartetten machten wir eine Probenfahrt nach St. Gilgen und knüpften so an die Orchestertradition an.
Seitdem konnten wir, unterbrochen nur 2020 und 2021 durch Corona, die Tradition der jährlichen Orchesterprobenfahrten nach St. Gilgen wieder aufnehmen.
Ideale Bedingungen vor Ort, was die Proben- und Freizeitgestaltung gleichermaßen betrifft, und die einstimmig positive Resonanz der Kinder und Jugendlichen über einen Zeitraum von 25 Jahren hinweg, die an den Fahrten teilgenommen haben, lassen uns hoffen, dass sich die Orchesterakademie zusammen mit Jugendlichen aus Österreich und langfristig auch aus anderen Ländern zu einem Projekt von größerer Dimension erweitern lässt.
Eine besondere Freude ist uns, dass es gelang, im Hinblick auf die musikalische Zukunft das Nachwuchsorchester, bestehend aus Kindern von 9-11 Jahren, in unsere Fahrt 2024 mit einzubeziehen.
Die verfrühte Aufnahme ins Oberstufenorchester knüpfte sich an die Bedingung, mich als mit Abstand Jüngste der unmittelbar bevorstehenden Orchesterfahrt nach Rattlar in Nordhessen anzuschließen.
In meiner Erinnerung an mehrere dieser Fahrten während meiner Schulzeit bestand unabhängig vom Alter eine sich gegenseitig tragende musikalische und zwischenmenschliche Gemeinschaft, wo jedes Orchestermitglied an seinem Platz wichtig war. Hans Leonhardt verstand es, den Klangkörper so zu formen, dass viele Werke von Barock bis Romantik in feinster Ausgestaltung zur Aufführung kamen.
Das wollten wir auch.
So entstand vor über 25 Jahren das erste Orchester, mit dem wir Probenfahrten in die Umgebung (Wewelsburg, Horn- Bad Meinberg) unternahmen.
Das klingende Salzburger Land mit seiner lieblichen Landschaft, die Mozarts Gegenwart im Schatten der Festspiele noch immer atmet, schien uns als Platz für unsere Arbeit besonders geeignet. So kam es 1999 zur ersten Orchesterfahrt ins Jugendgästehaus St. Gilgen.
Im Jahr 2014 fand sich dann wieder eine schul- und altersübergreifende Gruppe musizierender Kinder in einem Orchester zusammen, deren Teamfähigkeit über die verschiedenen Altersgruppen hinweg auch dank der Orchesterfahrten wuchs. Nach ersten Probenaufenthalten in Heimatnähe fuhr die Gruppe 2018 erneut nach St. Gilgen. Inzwischen war das gegenüber gelegene Hallenbad einem wunderschönen Strandbad gewichen, wo Kinder und Jugendliche sich in ihrer Freizeit in die Fluten des Wolfgangsees stürzen konnten. Während der Pausen waren auch Wanderungen in die umgebenden Berge möglich. Zum besonderen Anziehungspunkt gerieten die um den See gelegenen Klippen, von denen es sich herrliche Sprünge in den kalten, blaugrünen See machen lässt…..
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